Seit dem 11. November 2024 ist Gabriella Szalay die Direktorin des Schlossmuseums Arnstadt. Die kanadische Kunsthistorikerin mit ungarischen Wurzeln studierte und forschte in New York, bevor sie vor etwas mehr als zehn Jahren in Göttingen wissenschaftlich tätig war. Mit Überzeugung legt sie im Gespräch mit Benjamin dar, warum das Arnstädter Schlossmuseum über Kunstschätze verfügt, die so bedeutsam sind, dass das Metropolitan Museum in New York neidisch sein würde und warum es für sie so begeistert, im kulturgeschichtlich bedeutsamen Thüringen zu arbeiten. In einer polarisierten Gesellschaft ist Partizipation der Stadtgesellschaft und die kuratorische Beteiligung der Bürger:innen keineswegs widerspruchsfrei - im Gegenteil. Anhand der umstrittenen Ausstellung von Werken des aus Arnstadt stammenden Künstlers A. Paul Weber, einem Antisemiten, Hitlergegner von rechts, KZ-Häftling sprechen Benjamin und Frau Szalay über die Kunst des Streits, unerwartete Interventionen und warum Humor eine stabile Brücke für Dialog sein kann. Dies schlägt zugleich die Brücke zur Künstlerin Cosima Göpfert, denn deren Porzellaninstallation, die der heutigen Folge ihren Titel gab: EXQUISIT BISKUIT, sprechen die Drei über neue Sehgewohnheiten, Tradition und Moderne und wie der, der Königin Marie Antoniette zugeschriebene Satz: "Wenn die Armen kein Brot haben, sollen sie Kuche essen", im Schlossmuseum zeitgenössisch neu interpretiert wird.