Kunst der Freiheit

Benjamin-Immanuel Hoff
»Ich bin ostdeutsch und gegen die AfD«
Lesung und Diskussion mit Frau Prof. Dr. Susan Arndt

19.02.2025 64 min

Wir befinden uns wenige Tage vor der Bundestagswahl 2025. Erstmals könnte die AfD, wenn die Umfragen Realität werden sollten, zweitstärkste Kraft im Deutschen Bundestag werden. Viel war in diesem Wahlkampf von der AfD die Rede. Im Deutschen Bundestag inszenierte der Kanzlerkandidat von CDU und CSU, Friedrich Merz, eine Abstimmung von Union, FDP und BSW gemeinsam mit der AfD. Statt über die Zukunftsthemen zu sprechen, über Wirtschaft und Klima beispielsweise, wurde vor allem das rechte Narrativ der Migration als vermeintliche Mutter aller Probleme bedient.Die AfD ist ein gesamtdeutsches Problem. Aber immer noch wird sie als ein ostdeutsches Phänomen betrachtet. Dabei wählt weit mehr als die Hälfte der Ostdeutschen nicht die AfD sondern demokratische Parteien.  Susan Arndt hat darüber ein sehr persönliches Buch geschrieben, in dem sie der Mehrheit derjenigen, die nicht die AfD wählen, eine Stimme gibt. Sie fragt in »Ich bin ostdeutsch und gegen die AfD«, erschienen im Verlag C.H.Beck, wie ein Miteinander gegen Diskriminierungen und Ausgrenzungen gestaltet werden kann. Die Inhaber:in-geführte Buchhandlung Moby Dick im Berliner Prenzlauer Berg veranstaltete dazu eine Lesung und Diskussion mit der Autorin Susan Arndt, die ich moderierte. In dieser Folge von KUNST DER FREIHEIT ist die Dokumentation der etwas mehr als einstündigen Veranstaltung nachzuhören.
Corona und die Folgen für Arbeit, Bildung und Familien
Im Gespräch mit Prof. Dr. Bettina Kohlrausch

17.02.2025 37 min

Vor 5 Jahren, im Januar 2020, verbreitete sich das Corona-Virus weltweit und erreichte Deutschland. Wenige Wochen später trat der erste Lockdown in Kraft. Die Pandemie und die zur ihrer Bewältigung ergriffenen Maßnahmen waren mit enormen Einschnitten verbunden. Diese Folgen spüren wir gesellschaftlich noch heute. Gleichzeitig war die Intensität und sind die Wirkungen der Pandemiemaßnahmen ungleich verteilt. Die Pandemie und ihre Folgen haben die soziale Ungleichheit verschärft. Prof. Dr. Bettina Kohlrausch leitet das gewerkschaftsnahe Wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. Im Campus-Verlag erscheint dieser Tage das gemeinsam mit Kolleginnen herausgegebene Buch "Was von Corona übrig bleibt. Erwerbsarbeit, Sozialstruktur, gesellschaftliche Folgen". Über das Buch, Schlussfolgerungen für mehr soziale Gerechtigkeit und über die Arbeit von Wissenschaftler:innen im Spannungsverhältnis von "Follow the science" und "Alternativen Fakten" spreche ich mit Bettina in dieser Folge von "Kunst der Freiheit".
Wegsperren oder Resozialisieren: Was läuft falsch im Strafvollzug?
Im Gespräch mit Dr. Tatjana Holter

10.02.2025 41 min

 Wegsperren oder Resozialisieren? In dieser Folge von Kunst der Freiheit spreche ich mit der Strafverteidigerin Dr. Tatjana Holter über Justizirrtümer und das Projekt Fehlurteil und Wiederaufnahme.  Das Projekt "Fehlurteil und Wiederaufnahme" kann mit Spenden unterstützt werden.  Desweiteren berichten Katrin Petermann und ich über  ein exzellentes Radio Feature zu Rassismus im Strafvollzug vom investigativen Journalisten Mohamed Amjahid, das in der ARD-Audiothek abgerufen werden kann sowie u.a. über unzumutbare Bedingungen in bayerischen Justizvollzugsanstalten. 
Reparaturbonus für defekte Debatten
Im Gespräch mit Dr. Julia Reuschenbach

03.02.2025 44 min

Nur noch 20 Tage bis zur Bundestagswahl. Der kurzfristige Winterwahlkampf ist sicherlich vieles, aber kein Ausdruck einer guten gesellschaftlichen Debatte. Dabei bräuchte es genau dies, ebenso wie eine Neubelebung der Streit-Idee. Die Politikwissenschaftlerin Dr. Julia Reuschenbach veröffentlichte im vergangenen Jahr mit Korbinian Frenzel das Buch "Defekte Debatten. Warum wir als Gesellschaft besser streiten müssen". Gemeinsam mit ihr spreche ich über guten Streit und über den Wert einer "Fuck you"-Hotline.
Erinnerung und Verantwortung: 80 Jahre nach der Befreiung
Im Gespräch mit Prof. Dr. Jens-Christian Wagner

27.01.2025 53 min

Am 8. Mai 1985 hielt der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker eine Rede, die die Art, wie in der Bundesrepublik an das Ende des Zweiten Weltkrieges gedacht wird, maßgeblich veränderte.  In diesem Jahr jährt sich die Befreiung vom Nationalsozialismus zum 80. Mal. Die bedeutende Rede Richard von Weizsäckers zum 40. Mal.  Anlässlich des heutigen 27. Januars - dem Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus - spreche ich mit dem Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Prof. Dr. Jens-Christian Wagner, darüber, wie wir in regressiven Zeiten erinnern und gedenken.  
Hard Times - Politische Bildung unter Druck

20.01.2025 38 min

Am heutigen 20. Januar 2025 beginnt Donald Trumps zweite und letzte Amtszeit als US-Präsident. In Deutschland stehen die Landeszentralen für politische Bildung unter Druck. Wir sprechen über die Beispiele in NRW und Berlin und wie die AfD in Sachsen-Anhalt die Landeszentrale ganz abschaffen will. Die Kunsthalle Mannheim zeigt noch bis zum 9. März die Jubiläumsausstellung zu 100 Jahre Neue Sachlichkeit und im Münchner Lenbachhaus wurde die Ausstellung "Aber hier leben? Nein danke! Surrealismus und Antifaschismus" bis 30. März verlängert. Wir werfen einen Blick auf beide Ausstellungen und nach Erfurt zu "Next Generation #2" in der dortigen Kunsthalle. Benjamin sprach mit Radio 3 vom RBB über Kulturfinanzierung in Thüringen und die Kürzungen in Berlin. Das Interview schließt diese Folge ab. 
Freiheyt & Gerechtigkeyt 1525 - 500 Jahre Bauernkrieg
Im Gespräch mit Dr. Thomas T. Müller

13.01.2025 40 min

In der Süddeutschen Zeitung erschien dieser Tage ein Kommentar von Heribert Prantl, in dem er schreibt: "Vor fünfhundert Jahren, 1525, begann hierzulande die Demokratie. Sie begann mit einer spektakulären Urkunde, einem Freiheits- und Gerechtigkeitsmanifest; und sie begann mit den Ereignissen, die heute Bauernkriege heißen." Mein Gesprächsgast in dieser Folge ist Dr. Thomas T. Müller. Vermutlich der Experte auf dem Gebiet der Reformationsgeschichte in Mitteldeutschland, des Deutschen Bauernkriegs und insbesondere von Thomas Müntzer. Er leitet als Direktor die Luthergedenkstätten in Wittenberg, Sachsen-Anhalt. Darüber hinaus geben Katrin Petermann, die bei der Aufnahme dieser Folge unterstützte, und ich einen Überblick über die große Zahl an Veranstaltungen und Ausstellungen in Baden-Württemberg, Bayern, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Wer sich weiter informieren möchte und vor allem die genauen Daten der Ausstellungen und Termine erhalten möchte, geht am Besten auf folgende Webseiten:  - Baden-Württemberg: www.bauernkrieg-bw.de - Thüringen: www.bauernkrieg2025.de  - Sachsen-Anhalt: www.gerechtigkeyt1525.de. 
The Good, the Bad and the Budget Cuts - der Ausblick auf 2025

06.01.2025 36 min

Neues Jahr, neue Herausforderungen: In der Jahresauftaktfolge von Kunst der Freiheit sprechen wir mit Bettina Martin über rechte Angriffe auf die Organisator:innen von "Jamel rockt den Förster" und die Wissenschaftspolitik. Timon Gremmels blickt auf seinen Vorsitz der Kulturminister:innenkonferenz und auf die documenta 16. Dresdens Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch, Hamburgs Senator Carsten Brosda und der Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft Tobias Knoblich sprechen über die Kulturpolitik nach der Bundestagswahl und die Folgen von Kürzungen in Kunst und Kultur. Last but not least: Thilo Mischke wird nicht die Moderation bei "titel, thesen, temparamente" übernehmen. Dies ist wohl auch ein Ergebnis der Reportagen im Podcast "feminist shelf control". 
Here Comes the Sun - Drei Plädoyers für die Zuversicht

30.12.2024 15 min

Mehr Zuversicht ist ein guter Vorsatz für das kommende Jahr. Maren Urner, Ulrich Grober und Ulrich Schnabel haben sich in drei spannenden Büchern Gedanken dazu gemacht. Wir erläutern in unserer ersten Folge, warum es lohnenswert ist, sie einzeln oder gemeinsam in die Hand zu nehmen, um in diesen herausfordernden Zeiten Hoffnung zu schöpfen und die Zuversicht zu bewahren.